Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lässt Patienten bluten
Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach steht aktuell in der Kritik, da seine jüngste Entscheidung, die Behandlung von Parodontitis zu kürzen, negative Auswirkungen auf die Mundgesundheit von rund 35 Millionen Betroffenen in Deutschland hat. Parodontitis, oft durch Zahnfleischbluten erkennbar, kann ohne adäquate Behandlung zu Zahnverlust führen und weitere Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle begünstigen.
Dr. Ralf Hausweiler, Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein, bezeichnet das Vorgehen des Ministers als „unverantwortlich“ und schädlich für die Patienten. Er betont die Bedeutung der Parodontitisbehandlung, die erst 2021 nach neuesten wissenschaftlichen Standards in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen wurde. Die Krankheit, oft unterschätzt, kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen führen.
Dr. Hausweiler kritisiert weiter, dass die Kürzungen im Gesundheitswesen langfristig keine Kostenersparnis bringen, sondern im Gegenteil hohe Folgekosten verursachen. Er verweist auf Studien, die zeigen, dass jeder in die Parodontitisbehandlung investierte Euro langfristig 76 Euro an Kosten durch die Vermeidung anderer Erkrankungen einspart.
Die Sparmaßnahmen des Gesundheitsministers beeinträchtigen zudem die ambulante zahnärztliche Versorgung. Zusätzliche Probleme wie eine steigende Bürokratiebelastung halten junge Zahnärztinnen und Zahnärzte von Praxisgründungen ab, was zu Terminengpässen und einem möglichen Praxissterben führen könnte. Dr. Hausweiler fordert eine sofortige Kurskorrektur von Lauterbach, um die ambulante Versorgung zu sichern.
Interessante Fakten zur Parodontitisbehandlung:
1. Rund 35 Millionen Deutsche leiden an Parodontitis; jeder zweite Erwachsene ist betroffen.
2. Parodontitis ist eine chronische, meist schleichende Entzündung, verursacht durch Bakterien.
3. Die Krankheit steht in Wechselwirkung mit anderen schweren Erkrankungen wie Diabetes oder Herzinfarkten.
4. Sparmaßnahmen haben zu einem Rückgang der Neubehandlungsfälle geführt.
5. Die Einsparungen bei der Behandlung können langfristig zu enormen indirekten Krankheitskosten führen.
Dr. Hausweiler betont die Dringlichkeit eines Politikwechsels, um die Gesundheitsversorgung in Deutschland nicht zu gefährden.